Zwei Türken und ich

Zwei Türken und ich

05. Februar 2020
Bei meiner Heimreise von der Türkei stieg ich müde in den Flieger ein und  stand kurze Zeit später vor meinem Sitzplatz

Am Fenster saß ein Türke mit Gebetskettle in der Hand, am Gangplatz hockte einer mit hellem Hemd, Jeans und Goldring am Finger. Mitten drin ein freies Mini-Plätzle – mein Sitzplatz. Ich quetschte mich an dem Goldringfinger vorbei, nickte gen Fensterplatz und lies mich auf den Sitz fallen. Das konnte ja heiter werden. Die Beiden und ich arme Frau unsichtbar dazwischen.
Der Flieger hob ab

Die Herren unterhielten sich auf Türkisch über meinen Kopf hinweg, mir ging es nicht gut.  Wir waren nicht lange in der Luft, als mich der Hemdträger fragte, ob ich krank sei – der am Fenster hätte ihn gefragt. „Ich hab Rücken!“ sagte ich.
Kurze Zeit später steckte ich in einer lebhaften Unterhaltung mit Ömer und Yusuf

Die Schmerztablette von Yusuf, der zwei Bandscheibenvorfälle hinter sich hat, wirkte. Er ist übrigens Paketfahrer, geschieden und lebt seit zehn Jahren in Deutschland. Ömer, der vom Fenster, ist fünffacher Papa und war auf dem Weg zu der Hochzeit seines ältesten Sohnes. Wir zeigten uns gegenseitig Familienfotos, Ömer lud uns alle zum Board-Sandwich ein und Yusuf übersetzte was er sagte.
Beim Abschied war ich traurig

Von wegen zwei Türken und ich.
Yusuf, Ömer und ich –  ein Dreamteam. Dialog und Begegnung, ich feiere euch!

 

 

 
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