Sieben besondere Blickwinkel auf Reutlingen

Sieben besondere Blickwinkel auf Reutlingen

19. Januar 2020

 
Ihr kennt das: Man läuft 100 Mal an ein und derselben Sache vorbei, bis man beim 101. Mal einen besonderen Blickwinkel erwischt und das Ganze irgendwie einen ganz neuen Zauber bekommt.

Okay, das war jetzt vielleicht etwas kompliziert beschrieben. Vielleicht versteht ihr es besser, wenn ich euch diese sieben besondere Blickwinkel auf Reutlingen präsentiere – oder ihr euch 1000 und 1 Nacht von Klaus Lage anhört. Was immer ihr auch tut: Viel Spaß dabei – und immer die Augen und Ohren aufhalten. Man könnte ja eine ganz alltägliche Sache neu entdecken.

 

Georgenberg

Ich bin die Tochter eines Hobbyfliegers, folglich genieße ich es schon von Kindesbeinen an, aus der Vogelperspektive auf Landschaften zu blicken. Was ich damit sagen will: Der Blick auf die Altstadt von oben allein reicht nicht. Nein, ihr solltet auch auf den südlich gelegenen Georgenberg wandern und von dort die Aussicht auf die Reutlinger Mitte genießen. Glaubt mir, es lohnt sich – vor allem, wenn gerade die Sonne aufgeht. Außerdem ist der Georgenberg nicht ganz so überlaufen wie die Achalm.

Stadtmauerportal

Ein besonderer Blickwinkel muss nicht immer der von oben oder von der Rückseite aus sein, man kann ihn auch mal von der geschichtlichen Seite sehen. Im Garten des Heimatmuseums befindet sich ein ehemaliges Portal der Stadtmauer. Vor Hunderten von Jahren sind die Stadtbewohner durch das Portal ein und aus gegangen und mit viel Fantasie kann man das fast bildlich vor sich sehen – ein besonderer Blickwinkel auf Reutlingens Geschichte, nicht wahr?

Tübinger Tor

Wenn man das Reutlinger Wahrzeichen googelt, fällt auf, dass es fast ausschließlich von der Seite der Stadthalle aus fotografiert wurde. Schade eigentlich, denn für mich ist das Tor gerade von der Katharinenstraße aus besonders hübsch anzuschauen.

Marienkirche

Der Turm der Marienkirche ist zwar nicht immer geöffnet, doch der Ausblick lohnt sich deshalb nicht weniger. Es ist einfach faszinierend, dort oben zu stehen, während einem der Wind um die Ohren pfeift und die Menschen unten aussehen wie kleine Stecknadeln – Kribbeln im Bauch inklusive.

Reutlinger Stadtgrenzen

Nochmal ein besonderer Blickwinkel von oben: Die Reutlinger Stadtgrenzen. Denn die sehen - wenn man eine Landkarte betrachtet - umgedreht aus wie ein Seepferdchen. Meerestiere in Reutlingen, wer hätte das gedacht?

 

Wiesaz-Wasserfall bei den Gönninger Seen

Diesen besonderen Blickwinkel könnt ihr vor allem bei einer ausgedehnten Wanderung erhaschen. Vom Parkplatz Gönninger Seen aus kommt ihr über einen Pfad zum Wiesaz-Wasserfall. Dort könnt ihr die Felsen am Rand hochkraxeln. Von oben bekommt ihr einen einzigartigen Blick auf den Wasserfall.

Mammutbaum in Bronnweiler

Wie schon beim Stadtmauerportal erwähnt, kann man auch durch die Geschichte einen besonderen Blickwinkel auf Reutlingen erhaschen. Ein Beispiel dafür ist der Mammutbaum an der Außenmauer des Chores der Marienkriche von Reutlingen-Bronnweiler. Ja, ihr habt richtig gelesen: Irgendjemand kam auf die grandiose Idee, einen Baum mit dem Namen Sequoiadendron Giganteum - der bis zu 95 Meter hoch wachsen kann - neben die Marienkirche zu pflanzen. Genauer gesagt geht das Wahrzeichen auf König Wilhelm I von Württemberg zurück. Der hatte ein halbes oder ein ganzes Pfund Samen - da ist man sich nicht ganz so einig - in der Türkei einkaufen lassen. Sie wurden in der Wilhelma unter Glas angezogen. Ein Teil der Jungpflanzen wurde in Stuttgart im Rosensteinpark angepflanzt. Die restlichen Pflanzen verteilte man an die Landes-Forstämter. So landeten 1864 zwei Bäume in Bronnweiler. Heute steht nur noch ein Mammut-Zeitzeuge, sein Kumpel musste 1962 gefällt werden.

 

 

 

 
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