Moralisch vertretbar?
15. Dezember 2020
Feiern wir Menschen als „Helden“, die anderen die medizinische Versorgung verwehren möchten?
Zumindest in der Social-Media-Welt findet ein Notfallsanitäter, der auf einer Demonstration Flugblätter verteilt, größte Anerkennung. Auf diesen sollten die Demonstranten unterschreiben, dass sie auf eine Behandlung verzichten, sollten sie an Corona erkranken.
Für mich geht es nicht um das „Für und Wider“ der Leugner der Krise.
Ich hinterfrage die Aktion ethisch.
Nun können Argumente laut werden wie: Und wo ist der Ethikgedanke bei Corona-Leugnern geblieben? Auch darum geht es mir in diesem Beitrag nicht.
Denn meines Erachtens kann eine moralische Antwort auf ein vermeintliches (Fehl-)Verhalten nicht jene sein, die der Rotkreuzler gewählt hat.
Wenn wir diese Handlung gedanklich konsequent bis an den Ursprung weiterverfolgen, dann sollte:
- jemand, der betrügt, betrogen werden.
- Jemand, der lügt, belogen werden.
- jemand, der schlägt, geschlagen werden.
- jemand, der tötet, getötet werden.
Sind das die Werte, die wir unseren Mitmenschen und Kindern vorleben wollen? Ist das die Welt, in der wir leben möchten? Ich hoffe nicht!
Kritik zu üben und eine andere Meinung zu äußern, empfinde ich als wichtig. Andere Menschen zu verdammen, egal aus welchem Kontext heraus, ist meines Erachtens grausam und nicht richtig.
Darum bleibe ich dabei und plädiere weiterhin und aus tiefster Überzeugung für ein moralisch vertretbares Miteinander!