Weil's weh tut!
01. Mai 2021
Stellt euch vor, die verbale Angriffslust unserer Gesellschaft wäre nonverbal.
Stellt euch vor, jeder boshafte Kommentar oder jede Beleidigung wäre ein Stein. Stellt euch die Menschen vor, wie sie ihre Hosentaschen vollpacken und mit grimmiger Miene losziehen. Sobald sie eine*n Andersdenkende*n im Visier haben, greifen sie nach einem Stein und pfeffern ihn auf ihre vermeintlichen GegnerInnen. Wenn die AngreiferInnen Glück haben, werden sie von einem Gegenangriff verschont. Wenn nicht, sollten sie in Deckung gehen, bevor die Munition der „Feinde“ einschlägt. Die tut nämlich saumäßig weh!
Am übelsten trifft es diejenigen, die von einem Steinhagel – online auch Shitstorm genannt – attackiert werden. Da kann die Angelegenheit schnell zu einem „Blutbad“ ausarten.
Eine grausame Vorstellung, findet ihr nicht?
Wie schön es wäre, wenn wir uns mehr Gedanken dazu machen würden, wie verletzend Wörter sein können. Oder ist das Bewusstsein dafür da? Falls ja, fände ich das schockierend!
Meines Erachtens tun andere Ansichten (außer sie sind extrem) nicht weh. Im Gegenteil!
Oder empfinden viele von uns andere Meinungen mittlerweile als extrem, weil wir selbst extremst empfindlich sind und uns schnell verletzt fühlen? Falls ja, könnten wir versuchen, uns selbst zu hinterfragen und das Privileg der Meinungsfreiheit in einem konstruktiven Austausch wertschätzen.
Wie seht ihr das? Und habt ihr schon mal einen verbalen Stein abbekommen?