Als ich gestern nach der Arbeit nach Hause gefahren bin, hörte ich dabei Musik und folgenden Song: „Denkst du denn da genauso, in etwa so wie ich? Geht‘s dir da genauso? Wie geht‘s dir eigentlich?“ Diese Textpassage von den Sportfreunden Stiller hat für mich eine sehr große Bedeutung. Der ganze Song handelt von Freundschaft.
Ich drehte den Song auf und sang lauthals mit und schwelgte dabei in Erinnerungen an meine Freunde, zu denen ich lange keinen Kontakt mehr hatte.
Im Alltag vergesse ich oft, wie wichtig es ist, neben meiner Familie und Arbeit Freunde zu haben.
Jemanden, mit dem man „auf der gleichen Wellenlänge surft“, jemanden, neben dem man auch ruhig sitzen kann und es nicht peinlich wird, wenn man sich mal anschweigt.
In meinem beruflichen Alltag habe ich mit vielen Menschen zu tun, die hauptsächlich mit sich beschäftigt sind, die teils sehr isoliert leben. Gerade im Suchtbereich bemerke ich, wie sehr eine Substanz das Leben bestimmt und oft Freundschaft damit verbunden wird, mit wem man gemeinsam konsumiert, und am Ende das Suchtmittel wieder die angebliche Freundschaft zerstört.
Jedoch bleibt das Grundbedürfnis von Menschen, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, denn jeder von uns sehnt sich nach Liebe und Anerkennung.
Heute Abend treffe ich einen sehr guten Freund und rede über meine Kolumne.
(Florian)
Florian Nägele arbeitet seit vielen Jahren als Streetworker. In seiner Kolumne bei #imländle erzählt er monatlich von seinen vielfältigen Begegnungen mit Menschen und teilt seine Gedanken und Gefühle mit uns.
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