Zuerst war ich skeptisch

Zuerst war ich skeptisch

08. November 2022

Als ich vor Jahren einen Anruf von Harald erhielt, der mir sein Projekt namens Gewaltfreidurchboxen vorstellte, war ich skeptisch.


Ich konnte damals nicht viel mit dem Boxsport anfangen, hatte nur ein paar wenige Kämpfe im TV gesehen. Mike Tyson, die Kämpfe zwischen Henry Maske und Graciano Rocchigiani genossen damals Kultstatus. Ich allerdings verband den Boxsport immer mit mehreren Fragezeichen.


Dennoch faszinierten mich die Geschichte und der Mann hinter diesem Projekt. Wir verabredeten uns und nach wenigen Minuten wurde mir klar, dieses Training musste ich selbst erspüren. 


Nach einer Stunde Training war ich komplett an meine physischen Grenzen gekommen. Aber es war nicht das Training, das mich so begeisterte, sondern die Trainer und deren Umgang mit den Jugendlichen. Die knallharte Ansprache, ihre konfrontative aber immer wertschätzende Art. 


Die „Sprache der Straße“ die gesprochen wurde, teils weit weg von meinem eigenen sozialpädagogischen Ansatz. „Ehrlich auf den Punkt, ohne irgendwelche Floskeln, ungeschönt und hart.“ Aber wenn man genau zuhörte, war der Inhalt immer der Glaube daran „es schaffen zu können. Einfach wieder aufstehen, weiter machen, an sich und seine Stärken glauben und das ständige Versichern, wir die Trainer sind für dich da.“


Nach über 10 Jahren der Vereinsgründung und dem heutigen Training, möchte ich mich bei allen Mitstreitern und vor allem bei Harald für unvergessene Momente bedanken.


Florian Nägele arbeitet seit vielen Jahren als Streetworker. In seiner Kolumne bei #imländle erzählt er monatlich von seinen vielfältigen Begegnungen mit Menschen und teilt seine Gedanken und Gefühle mit uns. 


Du möchtest noch mehr über die Arbeit von Flo und seinem Team erfahren? Dann schau mal hier. 


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