Fehler feiern

13. Februar 2020 Ich kann nicht verstehen, wie Kinder im Schulalter darauf getrimmt werden, dass Fehler schlecht sind. Wie traurige Smileys und rote „F“-Buchstaben die Schulhefte der Knirpse zieren und die Demotivation damit zur Spitze getrieben wird.

Ein Kleinkind, das das Laufen lernt, geht im Schnitt pro Tag 14.000 Schritte und fällt dabei etwa 100 Mal hin.

„Das hast du toll gemacht!“ „Versuch es noch einmal, nicht so schlimm!“ „Komm, wir schaffen das!“…mit Sätzen wie diesen motivieren wir die Kids zum Weitermachen.

Stellt euch vor, wir würden Folgendes sagen: „Jetzt bist du aber hingefallen, der Plumps war nicht gut und macht den Smiley wieder traurig, die zwei Schritte waren nicht schlecht, aber der gerade war falsch! Du musst besser werden, sonst kommst du nicht hinter den anderen her...“.

Ich kann mich an meine Kindheit nicht allzu gut erinnern, aber bei solchen Motivationskillern hätte ich keinen Bock gehabt, das Laufen zu lernen.

Verständlich, dass das ein oder andere Schulkind am Morgen lieber liegen bleiben würde und nicht voller Vorfreude aus den Federn hüpft.

Traurig – findet ihr nicht?

Ich bin dafür, dass wir Fehler feiern, Kinder positiv bestärken und den Spaß am Lernen fördern.

 

Ein Hoch auf alle Lehrer*innen, die dies tun, ein Glück für die Kinder, die in eurer Klasse sind. Ich feiere euch!