
Die Rauhnächte und ihr Zauber
- Januar 14, 2021
- by
- Janine Lehleiter
Die Mythologie besagt, dass in der Zeit zwischen den Jahren die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt seien und die Schleier zu anderen Welten fielen. Ich stelle es mir wie auf Luis Ricardo Faleros Kunstwerk Der Aufbruch der Hexen (1878, Öl auf Leinwand, 145,5 x 118,2 cm) vor.
Ich spüre das und lasse mich voll und ganz auf die Rauhnächte ein.
Dieses Mal hatte ich zum ersten Mal wirklich Zeit, mich zurückzuziehen und bei mir selbst zu sein. Zeit, die Bude auszuräuchern und alte Märchen zu lesen. Und Zeit, für die beiden Rituale, die mich jedes Jahr begleiten.
Beginnend an Heiligabend schrieb ich meine Träume in den zwölf Nächten auf.
Nacheinander sollen diese Träume Hinweise darauf geben, wie ich das neue Jahr erleben werde. Besonders gespannt bin ich deshalb auf den Juni und Juli. Mehr verrate ich aber nicht.
Für das zweite Ritual habe ich auf 13 Zetteln meine Wünsche fürs nächste Jahr notiert – im Präsenz und positiv formuliert – und in ein Säckchen gesteckt.
Vom 25. Dezember an habe ich an jedem Abend bei Einbruch der Dunkelheit einen Zettel gezogen, diesen verbrannt, die Asche in den Wind geblasen und so dem Universum übergeben. Aber nur zwölfmal hintereinander.
Um den Wunsch auf dem letzten Zettel muss ich mich selbst kümmern. Darauf steht:
Ich fühle mich schön.