
Ich denke und fühle in Farben
- Dezember 04, 2020
- by
- Janine Lehleiter
Die prächtigen Buntglasfenster der Sainte-Chapelle in Paris haben Janine dazu angeregt, in ihrer Kunst-Kolumne In Kunst denken über Farben zu philosophieren.
Welche Rolle spielen Farben für dich?
Ich mach’s kurz und schmerzlos: Ich denke und fühle oft in Farben. Dieses Erlebnis ist in etwa so, als würde ich in einem lichtdurchfluteten Raum mit bunten Fenstern stehen. Zum Beispiel in der Sainte-Chapelle in Paris.
Denke ich an den Sommer, bin ich umgeben vom gelben Sonnenschein.
Wenn ich verliebt bin, sprüht es rosa und goldglitzernd aus mir heraus.
Und beim Genuss von meinem Lieblingswein finde ich mich auf einem dunkelroten Samtkissen wieder.
Fest steht: Farben haben psychologische Wirkungen.
Sogar welche, die wir alle ziemlich gleich empfinden. Dieser kollektive Gemeinsinn basiert auf biologischer Konditionierung wie auch auf kulturellen Festsetzungen.
So steht Rot für Energie, für Leidenschaft und Passion, aber auch für Gefahr.
Orange steht für Kreativität, Gelb steht für Fröhlichkeit und Optimismus.
Grün für die Hoffnung, das Leben.
Schwarz ist die Farbe der Kraft und Eleganz. Während Weiß das Einfache signalisiert sowie die Unschuld. Grau wirkt professionell und konventionell.
Violett steht für den Luxus sowie die Spiritualität.
Und Rosa für Romantik, Braun für Ehrlichkeit und Wärme.
Dieser gängigen Farbsymbolik stimme ich zu. Außer bei Blau.
Blau steht – scheinbar – für Ruhe und Vertrauen.
Ich kann mich bei Blau nicht entspannen. Ich finde die meisten seiner Nuancen kalt, unpersönlich und anstrengend.
Was ist da bei mir nur schiefgelaufen?